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Hinzufügen des Dosistextes
Infrastruktur zur Bereitstellung des Dosierungstextes
Eine zentrale fachliche und technische Herausforderung im digital gestützten Medikationsprozess (dgMP) ist die einheitliche und konsistente Bereitstellung des generierten Dosierungstextes über alle beteiligten Systeme hinweg. Ziel ist es, dass unabhängig davon, wo strukturierte Dosierungsdaten verarbeitet oder angezeigt werden, stets derselbe, algorithmisch erzeugte Dosierungstext zur Verfügung steht.
Zielsetzung
Um Missverständnisse und Abweichungen bei der Darstellung von Dosierungsanweisungen zu vermeiden, wird der Text zur strukturierten Dosierung nach einem einheitlichen, standardisierten Algorithmus erzeugt. Dabei sind die Primärsysteme (PVS und AVS) verpflichtet, den Dosierungstext lokal zu generieren und in das entsprechende Feld (Dosage.extension[GeneratedDosageInstructions]) einzutragen. Die zentralen Dienste validieren dann, ob der generierte Text korrekt ist.
Technische Umsetzung und Ablauf
Die Generierung und Bereitstellung des Dosierungstextes im Verordnungsprozess erfolgt in folgenden Schritten:
- Erstellung der Verordnung:
- Das Primärsystem (PVS) erzeugt die Verordnung mit vollständig strukturierten Dosierungsdaten.
- Zusätzlich wird der Dosierungstext lokal anhand des festgelegten Algorithmus generiert und im Datensatz eingetragen.
- Einstellen der Verordnung:
- Die zentralen Dienste (in diesem Fall E-Rezept-Fachdienst) validieren, ob der von den Primärsystemen bereitgestellte Dosierungstext korrekt und regelkonform generiert wurde.
- Wo möglich, können die zentralen Dienste den Dosierungstext ebenfalls selbst generieren, um eine zusätzliche Prüfmöglichkeit und Konsistenzsicherung zu gewährleisten.
- Anzeige und Weitergabe:
- Die Fachanwendungen und Frontend-Dienste für Versicherte (FdV) können entweder die strukturierten Daten oder – falls sie diese nicht interpretieren können – den generierten Text anzeigen.
- Der validierte Text wird für alle Systeme bereitgestellt, die keine strukturierte Anzeige unterstützen.
- Übertragung an die ePA:
- Der Dosierungstext wird gemeinsam mit den strukturierten Dosierungsdaten an das ePA-Aktensystem übermittelt.
- Auch dort kann der Text bei Bedarf erneut generiert oder mit dem gelieferten Wert abgeglichen werden.
Annahmen und Rahmenbedingungen
- Primärsysteme (PVS und AVS) müssen in der Lage sein, strukturierte Dosierungsdaten zu verarbeiten und den zugehörigen Dosierungstext lokal, regelkonform und standardisiert zu generieren.
- Zentrale Dienste (wie E-Rezept-Fachdienst und ePA-Aktensysteme) validieren die Korrektheit des gelieferten Textes und sind in der Lage, diesen bei Bedarf selbst zu generieren.
- Frontend-Dienste für Versicherte (FdV) und andere nachgelagerte Systeme, die keine strukturierte Anzeige unterstützen, greifen auf den generierten Text zurück.
- Die zentrale Validierung und ggf. Generierung des Dosierungstextes stellt die Einheitlichkeit der Information im gesamten dgMP-Prozess sicher.
- Der zugrundeliegende Algorithmus zur Textgenerierung ist standardisiert und muss von allen relevanten Systemen identisch implementiert werden.
Zusammenfassung
Durch diese Infrastruktur wird gewährleistet, dass der Dosierungstext im gesamten dgMP-Prozess einheitlich, nachvollziehbar und interoperabel zur Verfügung steht. Die Verantwortung für die Generierung liegt bei den Primärsystemen, während die zentralen Dienste die Korrektheit validieren und – wo möglich – den Text ebenfalls generieren können. So wird die Qualität und Konsistenz der Dosierungsinformationen im deutschen Gesundheitswesen nachhaltig verbessert.